1.3.2019

Hospitz macht Schule

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Was hilft mir, wenn ich traurig bin? Wo und wie in meinem Körper spüre ich meine Traurigkeit? Wo bekomme ich Hilfe? Was bedeutet Hospitz und Palliativ-Care? Was ist Sterbe- und Trauerbegleitung?

Mit diesen Fragen beschäftigte sich die Ethik-Gruppe der siebenten Klassen bei Frau Prof. Martha Vogl und lud am 1.3.2019 die Koordinatorin des Hospitzteams beim Roten Kreuz zum Gespräch ein. Im 2-stündigen Workshop erzählte Frau Nermina Tahinovic aus ihrem Arbeitsalltag als mobile Trauer- und Sterbebegleiterin.

Trauer bleibt immer, sie ist ein Teil unseres Lebens. Gesunde Trauer ist äußerst wichtig, um nicht psychisch oder körperlich krank zu werden. Rituale können helfen und heilsam sein, jede Religion hat ihre je eigenen Trauer- und Begräbniszeremonien entwickelt.

Wichtig ist, sich verabschieden zu können. Sei es bei Trauer über das Ende einer Beziehung, Verlust der Heimat, Tod eines geliebten Tieres oder Verlust eines geliebten Menschen.

Mit einer einfühlenden Person zu reden, Worte zu finden für meine Gefühle, Trauer auch kreativ durch Zeichnen und Formen Ausdruck zu verleihen, kann sehr hilfreich sein.

Ich muss nicht alles alleine bewältigen, mir Hilfe zu suchen darf sein. Wenn Trauer verdrängt, unterdrückt und zugedeckt wird, kann sie Jahrzehnte später zum Vorschein kommen und ihre Verarbeitung einfordern.

Frau Tahinovic motivierte die Jugendlichen, auf ihre Sprache zu achten. Wenn eine Verletzung die letzten Worte einem verstobenen Menschen gegenüber waren, können diese nicht mehr entschuldigt werden.

„Meinen eigenen Tod kann ich akzeptieren, aber mit dem anderer muss ich leben“, so muntert sie die SchülerInnen auf, achtsam miteinander umzugehen.

Jede Münze hat zwei Seiten. Das Wissen um unser Lebensende ist die eine, die Herausforderung, unser je eigenes Leben wirklich zu leben, die andere.

Möge uns allen gelingen, diese Herausforderung anzunehmen!

Mag.a Martha Vogl